
Wissenschaftsreise inspiriert jungen Deutschen zur Förderung der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit in der Automobilindustrie
Als Niklas Klingel in der Automobilfabrik des chinesischen Technologieunternehmens PIX Moving sieht, wie ein selbstfahrender Kleinbus auf dem Fließband Gestalt annimmt, funkeln seine Augen vor Aufregung. Eifrig unterhält sich der 24-jährige Deutsche mit dem Verantwortlichen über die Technologie.
Als einer der eingeladenen Gäste zum Globalen Öko-Forum Guiyang 2025 in der Provinz Guizhou nimmt Klingel an einer sechstägigen Wissenschaftsreise teil, die von der Tsinghua-Universität und der Provinz Guizhou gemeinsam organisiert wird. Unter dem Titel „Opportune China, Youth Talks – 2025 Global Youth Dialogue“ kann er mit 15 jungen Menschen aus der ganzen Welt zusammen die innovativen Durchbrüche Guizhous in verschiedenen Bereichen erkunden, darunter Big Data, autonome Fahrzeuge und die Bautechnologie der höchsten Brücken der Welt.
Klingel freut sich, wieder in China zu sein und erklärt, die Erlebnisse in Guizhou hätten seine Sichtweise auf die globale Automobillandschaft verändert.
Neben seinem Studium zum Master of Science in Politik und Technologie an der Technischen Universität München ist Klingel auch als Finanzberater tätig. Aufgrund der weltweit boomenden Entwicklung von Elektrofahrzeugen wechselt er nun von der traditionellen Finanzberatung in den Bereich der Sicherheitsberatung für Automobile.
„Der Aufschwung Chinas in den Bereichen Elektrofahrzeuge und autonomes Fahren ist offensichtlich. Was mich jedoch noch mehr beeindruckt, sind die kontinuierlichen Innovationen in der automatischen Fahrtechnologie“, so der Deutsche.
Um mehr über Verbraucher und den globalen Markt zu erfahren, setzte Klingel im Jahr 2023 sein Studium als Gaststudent an der School of Social Sciences der Tsinghua-Universität fort. Er konzentrierte sich auf Konsumverhalten und Management öffentlicher Organisationen.
Nach seinem Studienabschluss in China ging Klingel nach Deutschland zurück. Derzeit bietet er Sicherheitsberatung und Qualitätsmanagement-Ausbildung für deutsche Automobilhersteller, wie BMW, an.
Bei seinem Besuch in der Fabrik von PIX Moving informiert der junge Deutsche sich eingehend über die bahnbrechenden Entwicklungen des Unternehmens bei der Optimierung von Algorithmen für das autonome Fahren und der Sensordatenfusion. „Ihre Innovationen bei der algorithmischen Integration und ihre Fähigkeit zur intelligenten 3D-Druck-Fertigung sind bemerkenswert. Deutsche Automobilunternehmen sollten davon lernen.“
Klingel betont insbesondere, dass die Fortschritte chinesischer Unternehmen bei der Kommerzialisierung des autonomen Fahrens wertvolle Erkenntnisse für traditionelle Automobilkonzerne lieferten. Er betrachte diese technologische Komplementarität als eine Chance, die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern zu intensivieren.
In Hinblick auf den Wettbewerb und die Zusammenarbeit zwischen der chinesischen und der deutschen Automobilindustrie hat Klingel eine grenzenlose industrielle Vision. Er ist der Meinung, dass der internationale Wettbewerb kein Nullsummenspiel, sondern ein Innovationsbeschleuniger sei, der grenzüberschreitende Möglichkeiten schaffen werde. Diese positive Interaktion zwischen den beiden Ländern habe das Potential, eine Aufwärtsspirale der Innovationen zu schaffen.
„Letztendlich können Verbraucher auf der ganzen Welt davon profitieren, wenn deutsche Präzisionsfertigung auf chinesische intelligente Technologien trifft. Wir freuen uns darauf, die aufregendsten Innovationen und Veränderungen in der Automobilgeschichte zu erleben.“
„Sowohl an der Technischen Universität München als auch an der Tsinghua-Universität ist eine tiefe wissenschaftliche Grundlage für die Erforschung des autonomen Fahrens angelegt. In Zukunft können die beiden Universitäten bei Forschung und Innovationen bezüglich selbstfahrender Elektrofahrzeuge zusammenarbeiten, was die integrierte Entwicklung der Automobilindustrie in beiden Ländern vorantreiben wird.“ Für die weitreichenden Perspektiven der gezielten Kooperationswege zwischen Deutschland und China in Automobilindustrie macht Klingel einige Vorschläge:
„Beide Länder könnten einen Mechanismus für regelmäßigen Austausch etablieren, mehr grenzüberschreitende Büros einrichten und Plattformen für den Technologietransfer ins Leben rufen, die das deutsche Qualitätsmanagementsystem und die chinesische Innovationsgeschwindigkeit in Einklang bringen“, so Klingel.
„Von München nach Guiyang sehe ich nicht nur die hügeligen Berge, sondern auch den synchronisierten Innovationsrhythmus von zwei Automobilhochburgen.“ Bevor er seine Reise durch Guizhou beendet, stellt er seine Erwartungen für die Aufnahme von Kooperationsgesprächen zwischen Guizhouer Unternehmen für autonomes Fahren und den traditionellen deutschen Automobilherstellern vor:
„Ich freue mich auf weitere Gespräche mit Unternehmen für hochautomatisiertes Fahren in Guizhou. Es besteht nämlich die Möglichkeit für einen großtechnischen, kommerziellen Einsatz von vollautomatisierten Fahrzeugen aus Guizhou in Deutschland.“
Foto©Xinhua
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