
Qinghai-Tibet-Eisenbahn bringt modernes Stadtleben
„In den ersten Tagen nach der Freigabe für den Verkehr des Abschnitts der Qinghai-Tibet-Eisenbahn zwischen Golmut und Lhasa gab es hier noch Ödland, das mit Ackerland verbunden war. Und die meisten Dorfbewohner lebten in Lehmhäusern.“ Wu Hao, ein Frachtbegleiter, der seit 17 Jahren im Güterbahnhof des Westbahnhofs von Lhasa arbeitet, sagt: „Die Eisenbahn hat Unternehmen und Logistik gebracht. Die Dorfbewohner sind in zwei- oder dreistöckige tibetische Häuser eingezogen, haben Autos gekauft und führen nun ein wohlhabendes Leben.“
In der Wohnsiedlung Sema in Lhasa gibt es, soweit das Auge reicht, asphaltierte Straßen und Geschäfte. Kinder jagen auf einem Platz nach einem Fußball. Auf einem elektronischen Bildschirm werden die Logistikdaten des Güterbahnhofs in Echtzeit angezeigt. Es ist schwer vorstellbar, dass dieser Ort vor der Freigabe für den Verkehr dieses Abschnitts der Qinghai-Tibet-Eisenbahn im Jahr 2006 ein kleines, staubiges Dorf war.
Geht man durch die Geschäftsstraße von Sema, dringt das Dröhnen der Motoren auf dem Güterbahnhof des Westbahnhofs von Lhasa an die Ohren. Auf dem Güterbahnhof fahren Lastwagen mit Lebensmitteln und anderen Alltagswaren nacheinander ab. Mineralwasser und Baumaterialien werden ordentlich gestapelt. Ein Sonderzug voller verschiedener Autos ist besonders auffällig. Angaben des Logistikzentrums der Qinghai-Tibet-Eisenbahn zufolge sind Touren mit dem eigenen Auto beliebt. Einige Touristen schicken ihre Autos nach Lhasa und fliegen selbst nach Tibet. Dann kommen sie, um ihr Auto abzuholen und damit durch die Gegend zu reisen. In jeder Hochsaison transportiert die Eisenbahn in einem einzigen Monat fast 1.000 Fahrzeuge.
Wenn der Frachtbegleiter Trinley Sonam den Güterbahnhof inspiziert, plaudert er immer gerne mit den Arbeitern. „Früher haben diese Leute Herden geweidet, aber jetzt sind sie Facharbeiter. Sie verdienen monatlich nicht wenig.“ Er deutet auf die ordentlich gestapelten Düngemittelballen und sagt: „Letztes Jahr hat der Güterbahnhof 1,14 Millionen Tonnen Waren abgeschickt und 4,82 Millionen Tonnen Waren entgegengenommen. Die Zahl der Be- und Entladelinien ist von vier auf elf erweitert worden. Sogar frisches Yakfleisch kann transportiert werden.“
Im Logistik-Geschäftsraum am Eingang des Güterbahnhofs werden die Online-Auftragsdaten des Tages auf einem elektronischen Bildschirm angezeigt. Seit 2017 haben durchschnittlich 120 Kunden am Tag im Güterbahnhof Geschäfte über die elektronische Plattform des Bahnhofs gemacht. Viele Geschäftsleute sind mit der Bequemlichkeit des digitalen Dienstes des Güterbahnhofs zufrieden.
In der Abenddämmerung verlässt ein mit Mineralwasser beladener Zug den Westbahnhof von Lhasa. Auf dem Kulturplatz der Wohnsiedlung trainieren einige Personen an den Fitnessgeräten. Kinder spielen vor dem neu fertiggestellten Kindergarten. Tsering Zhuoma, eine Bewohnerin der Wohnsiedlung Sema, hängt neue Vorhänge für ihre Pension auf. Ihr Mann fährt einen Gabelstapler auf dem Güterbahnhof und verdient mehr als 10.000 Yuan RMB im Monat. Sie sagt fröhlich: „Die Bahn ist für den Verkehr freigegeben und immer mehr Touristen kommen. Ich habe das Erdgeschoss meines Hauses in ein Teehaus und den ersten Stock in Gästezimmer verwandelt. Meine Pension im tibetischen Stil ist auch gefragt.“
Die Bahn bringt nicht nur Güter, sondern auch neue Ideen. Das ist die Veränderung, die die Qinghai-Tibet-Eisenbahn auf die Hochebene gebracht hat.
Foto©Xinhua
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